2010 – Heide Weidele

2010 – Heide Weidele

Lüster und Seerosen

19.09.2010 – 07.11.2010

Heide Weidele: Seerose

Heide Weidele, geboren 1944, seit 1971 in Frankfurt am Main ansässig, studierte an der Hochschulefür Gestaltung in Offenbach und an der Städelschule in Frankfurt. Sie hatte mehrere Lehraufträgeund eine Gastprofessur an der Universität in Mainz; ihre Arbeiten zeigte sie in vielen Ausstellungen im In- und Ausland. Heide Weidele wurde vor allem durch ihre vielteiligen Installationenaus bunten Plastikteilen bekannt, in denen sich diese Fundstücke zusammen mit Licht- effekten zu sensibel-poetischen Lüstern, Blütenfeldern und fantasievollen Objekten verbinden. Thema der Ausstellung „Lüster und Seerosen“ im Kunstverein ist die festliche Pracht einer Vervielfältigung von Farbe und Licht, die die Künstlerin aus „armen“ Materialien gewinnt. Hier arbeitet sie mit der Lippstädter Firma Hella KGaA Hueck & Co zusammen, deren lichtdurchlässige Kunststoffreste sie in ihre üppig wachsenden Installationen einbaut. Die hängenden „Lüster“ und die auf dem Boden sich ausbreitenden „Seerosen“ entstehen als geistreich-improvisierte Kombinationen vor Ort.

Heide Weidele, Vis-à-vis

Die Arbeit „Vis-à-vis“ besetzt eine unscheinbare Außenwand gegenüber der Ruine der gotischen Stiftskirche. Durch ihre Wandgestaltung macht Heide Weidele darauf aufmerksam, dass diese kleine Häusermauer zur ehemaligen Synagoge von Lippstadt gehört. Ein siebenarmiger Leuchter und eine Blüte zeichnen sich wie improvisierte Umrisse auf einer weißüberstrichenen Wand ab. Sie erinnern daran, dass auch hier ein festlicher, spiritueller Ort war. Das Zeichen der Mandelblüte, mit der einst die von Moses geschaffene Menorah geschmückt war, stellt eine Verbindung zu den Fenster-„Rosen“ des gotischen Maßwerks der Stiftsruine her.